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Florian Iberer: „Kann mir auf jeden Fall vorstellen, in einer Funktion zurückzukommen”

Florian Iberer hat in einem emotionalen Facebook-Posting sein Karriereende bekanntgegeben. Der STEHV hat ihn zum Interview gebeten. 

 

In der vergangenen Woche hat sich Florian Iberer dazu entschieden, seine Schlittschuhe an den Nagel zu hängen. Der Steirer kann dabei auf eine eindrucksvolle Karriere zurückblicken. Der 36-jährige war zuletzt bei VEU Feldkirch aktiv. Nun war es Zeit, ein neues Kapitel zu beginnen . Insgesamt absolvierte er 1.022 Vereinsspiele in sechs Ländern. Zwischen 2007 und 2015 spielte er auch für das Nationalteam. Dort konnte er auf 60 Länderspiele, zwei A-Weltmeisterschaften und eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Sotchi verweisen. Im Gespräch mit dem STEHV äußert er sich zu seiner Laufbahn, dem österreichischen Eishockey und seinen Zukunftsplänen.

 

STEHV: Hallo Florian. Danke, dass Du dir Zeit für das Interview genommen hast. Aus welchem Grund hast Du dich entschieden, deine Karriere zu beenden?

Iberer: Ich hab mir schon lange Gedanken über meine Zukunft gemacht. Eishockey spielen kann man auch nicht ewig. Neben meinem Studium habe ich mich dazu entschlossen, mich bei diversen Firmen zu bewerben. Dann habe ich einen Job bei einer Firma bekommen.

STEHV: Wie bist Du zum Eishockey gekommen?

Iberer: Mein Vater hat selber gespielt und ich war oft in der Eishalle zuschauen. Einmal hat mich ein Puck getroffen, was für mich später der Anreiz war selber zu spielen. Auch die Bombenstimmung in der Halle hat mich damals fasziniert. Von da an war klar, dass ich das auch einmal machen möchte.

STEHV: Was waren die Highlights Deiner Karriere?

Iberer: Das ist relativ einfach. Das waren zum einen die Olympischen Spiele, die Weltmeisterschaften und der Meistertitel mit dem KAC. Auch die Stationen im Ausland waren für mich faszinierend.

STEHV: Gab es auch weniger schöne Momente in deiner Laufbahn?

Iberer: Da gab es unzählige. Natürlich gab es Höhen. Aber man muss auch ehrlich sein und sagen, dass der Eishockeysport auch seine Tiefen hat. Eishockey hat nicht nur schöne Seiten. Aber heute kann ich darüber nur lachen. Die Fehler, die ich gemacht habe konnte ich gut überwinden.

STEHV: Du warst in vielen Ländern unter Vertrag. Wie würdest Du die einzelnen Stationen Revue passieren lassen?

Iberer: Als junger Bursche, also mit 21 Jahren bin ich in die USA gegangen. Mein damaliger Trainer hat mir ein Probetraining dort organisiert. Heute würden mich viele für diese Entscheidung wahrscheinlich für verrückt halten, aber ich war damals jung und motiviert. Ich habe mich in unbekannte Gewässer begeben. Natürlich bin ich auf die Schnauze geflogen und habe das Try-Out nicht bestanden. Dafür habe ich aber eine andere Mannschaft gefunden. Ich habe dort die Sprache und Kultur gelernt, was für mich auch faszinierend war. Dann bin ich zurück nach Österreich, auch die Erfahrung in Deutschland war cool. Vor allem, weil man dort nicht als Ausländer wahrgenommen wird. In Schweden konnte ich gegen Michael Raffl spielen, der ja später in die NHL gegangen ist. In Polen hatte ich Champions Hockey League Spiele. Tschechien gilt als eine Top-Liga, da gab es auch Highlights. Vor allem der General Manager Jiri Slegr, Mitglied des Triple-Gold Clubs hat einige Anekdoten zum Besten gegeben.

STEHV: Wie siehst du die aktuelle Entwicklung im österreichischen Eishockey?

Iberer: Der jüngste Erfolg (Anm.: Klassenerhalt in Dänemark) war gut für das österreichische Eishockey. Es hat mich für die Jungs gefreut. Allerdings haben wir Nachholbedarf im Nachwuchs. In anderen Ländern ist der Aufwand und das Verständnis für den Eishockeysport einfach größer. Auch der Stellenwert ist in anderen Ländern viel höher.

STEHV: Könntest Du dir vorstellen, einmal zum Eishockey in einer zurückzukommen? 

Iberer: Auf jeden Fall könnte ich mir vorstellen, in einer Funktion zurückzukommen, vielleicht auch als Teilzeit-Trainer. Ich denke auch, dass ich einigen Spielern etwas mitgeben kann.

STEHV: Danke für das Gespräch und Alles Gute für die Zukunft!

 

 

Für den STEHV,

Dominik Hana

 

 

Foto: C Florian Iberer/Facebook

 

 

 

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